Mallorca – der Heilkräutergarten im Mittelmeer
Kräuter

By Fresopolis

Mallorca – der Heilkräutergarten im Mittelmeer

6 Heilkräuter Mallorcas, die in die Hausapotheke gehören
Eine alte Weisheit, die fast von einem Hellseher stammen könnte, besagt “Ernähre Dich stets von dem, was in der Region, in der Du lebst, wächst. Sie gibt Dir alles, was Du benötigst. Denn sie lebt und gedeiht im gleichen Klima wie Du selbst. Und ist, so wie Du selbst, Teil der Natur”.

Und tatsächlich: was die Flora der Heilkräuter und Heilpflanzen angeht, scheint die Insel liebevoll an ihre Bewohner gedacht zu haben. Gerade für die kleinen Leiden, von denen man klima- und urlaubsbedingt gerne einmal heimgesucht wird, hält die Insel häufiger als man denkt ein wirkungsvolles, natürliches Gegenmittel parat. Man muss es eben nur kennen.

Heilkräuter auf Mallorca – so geschichtsträchtig wie aktuell

Bereits die Römer und Phönizier begeisterten sich einst für Mallorcas außerordentlich großzügige Heilpflanzenwelt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich bis heute Naturforscher immer wieder mit ihr beschäftigen. In welchem Maße die Balearen denn tatsächlich mit magischen Heilkräutern gesegnet sind, zeigt die erst im Jahr 2017 veröffentlichte Doktorarbeit des mallorquinischen Biologen und Homöopathen Carles Amengual i Vicens. Das Werk, von dem erstaunlicherweise bislang wenig in anderen Sprachen zu lesen ist, enthält einen auf akribische Forschungen basierenden Pflanzenkatalog. Ihm zufolge enthält jede dritte auf den Balearen wachsende Pflanze (662 von 2006 auf dem Archipel heimischen Pflanzen) medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe. Da lohnt sich doch allemal ein zweiter Blick auf den Wegesrand.

Heilkräuter auf Mallorca. Die Apotheke am Wegesrand

Sämtliche Heilkräuter, mit denen uns die Natur der Insel beschenkt, aufzuzählen, würde hinsichtlich der erwähnten Studie den Rahmen sprengen. So mussten wir uns beschränken. Die Auswahl an Heilkräutern, die wir Dir hier vorstellen, haben jedoch allesamt eines gemeinsam: sie lindern leichte und mittlere Beschwerden, die uns, so angenehm, wie es sich auf dieser Insel im Mittelmeer auch leben lässt, alle irgendwann einmal heim.

6 Heilkräuter Mallorcas und ihre Wirkung

ALOE VERA

Bild: Aloe Vera

Warum teure, in Kombination mit unbekannten Chemikalien hergestellte Pflegeprodukte im Supermarkt kaufen, wenn die Insel, die uns den Sonnenbrand beschert hat, uns gleichzeitig versöhnlich mit einem natürlichen und verträglichen Gegenmittel versorgt?

Diese ursprünglich aus Süd- und Ostafrika stammende Kaktuspflanze hat sich dank ihrer kühlenden, feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften längst bewährt, wenn es darum geht, sich Abhilfe nach einem zu intensiven Sonnenbad zu schaffen. Ganz nebenbei gilt sie als wirksam gegen unangenehme Insektenstiche und vermag, so wird es ihr zumindest nachgesagt, auch die Symptome von Hautleiden wie Neurodermitis und Akne zu lindern. Noch dazu soll die reinigende Wirkung der Aloe Vera gegen Akne helfen und als Shampoo juckender, trockener Kopfhaut entgegenwirken.

Auch wer sich beim Klettern an Mallorcas Felsen eine Schramme geholt hat, bedient sich gerne einmal am frischen Gel dieser am Wegesrand wachsenden Pflanze und ist dankbar für ihre wundheilenden und entzündungshemmenden Wirkstoffe.

Dank ihrer Reichhaltigkeit an Vitamin C und E ist die Aloe Vera wird die Aloe Vera zudem auch zum Verzehr empfohlen. Jene, die ihr Immunsystem auf natürliche Weise stärken möchten oder auf der Suche nach einem natürlichen Heilmittel gegen Verdauungsprobleme sind, wird gerate, das Gel der Pflanze beispielsweise mit Wasser oder Saft einer Salatgurke zu mischen und auf leeren Magen einzunehmen. Ob es hilft? Probieren Sie es aus. Einen vorderen Platz in Ihrer natürlichen Hausapotheke hat Aloe Vera in jedem Fall verdient!

ROSMARIN

Bild: Rosmarin

Auf die heilende Wirkung dieser Mittelmeerpflanze schwört man in der Mittelmeerregion bereits seit dem Altertum. So streiten sich bis heute Sprachwissenschaftler über die Herkunft ihres Namens. Die einen gehen davon aus, dass es die Römer waren, die diesem Wunderkraut einst den Namen “ros marinus” gaben. Der lateinische Begriff “ros” bedeutet “Tau”, während der Begriff “marinus” Bezug auf die Eigenschaft der Pflanze nimmt, vor allem in der Nähe des Meeres zu wachsen.
Andere Sprachforscher vertreten die Theorie, dass es die Griechen waren, die mit dem Namen „rhops myrinos“ (etwa “wohlriechender Strauch”) dem exzellenten Duft dieses Strauchgewächses Respekt zu zollen.

Einig ist man sich in jedem Fall darüber, dass sich die heilende Wirkung des Rosmarins bereits in der Antike hoher Beliebtheit erfreute. Denn diese mediterrane Strauchpflanze hat es in sich und schafft, je nach Anwendungsform w, gleich für ein ganzes Arsenal an Leiden natürliche Abhilfe.

Wer sich einmal beim Speisen im Restaurant oder am Hotelbuffet verausgabt hat, den suchen schon mal Verdauungsprobleme heim. Schlau ist, wer sich zuvor mit Rosmarin eingedeckt hat. Denn allem voran wird dieser Heilpflanze ein ganz besonderer Platz unter den Heilkräutern eingeräumt, wenn es darum geht, unangenehme Nebeneffekte einer zu üppigen Mahlzeit zu bekämpfen.

Weiterhin wird Rosmarin gerne in Form von Infusionen gerne zur Kreislaufanregung und gegen Blähungen verwendet. Zudem wirkt er anregend bei der Blutzufuhr zu den Unterleibsorganen und der Bildung von Magen- und Darmsaft. Auch eine galle- und harntreibende sowie eine lindernde Wirkung bei Kopfschmerzen wird Rosmarin nachgesagt.

Weniger in der Sommerzeit, dafür aber umso mehr in den kühlen Monaten des Jahres findet Rosmarin als Bademittel desinfizierend und fördert den Heilungsprozess von schlecht heilenden Wunden.

Wie auch bei anderen Heilkräutern kommt es also auf die Art der Anwendung an. Im Fall der direkten Einnahme von Romero sollte man es nicht übertreiben, wenn man ihre Heilwirkung nicht mit unliebsamen Nebeneffekten tauschen möchte. Tagesdosen von 6 g Blätter für Teeaufgüsse, 20 Tropfen ätherisches Öl und 50 g für Bäder sollten nicht überschritten werden. Schwangeren wird generell von der Einnahme abgeraten.

FENCHEL

Bild: Fenchel

Auch Fenchel ist alles andere als ein bescheidener Kandidat unter den Heilkräutern der Insel.
Einst fleissig von Römern und Phöniziern angepflanzt, ist dieses duftende Heilkraut heute in verwilderter Form auf dem Weg zum Strand oder links und rechts der durchs mallorquinische Flachland führenden Wanderpfade zu finden.
Auf Mallorca sind es insbesondere die Sommermonate von Juni bis Oktober, in denen die Blüten des Fenchels die Felder in einen gelb schimmernden Zauber verwandelt.

In Form von Tee ist Fenchel als wirksames Mittel gegen Verdauungsbeschwerden bekannt. Ein milder Aufguss fördert Fenchel die Verdauung, regt den Appetit an, hilft bei der Beseitigung von Blähungen und mäßigt, ganz nebenbei, Beschwerden bei Bluthochdruck.

Auch wer mit einer Augenentzündung zu kämpfen hat, kann sich an Fenchel bedienen. Hierfür empfiehlt es sich, einige Fenchelsamen (ca. 10 g) mit einem Mörser zu zerkleinern und mit frisch abgekochten Wasser zu übergiessen. Nach einer Wartezeit von ca. 15 Minuten ist das Augenbad fertig. Mit der noch warmen Infusion wird ein Watte-Pad oder etwas Mullbinde durchtränkt und einige Minuten auf die strapazierten Augen gelegt.
Und auch für Freunde des Partylebens gibt es eine gute Nachricht: mit dem Kauen von Fenchelblättern lässt sich unerwünschter Mundgeruch vermeiden und soll schon so manchen dazu verholfen haben, ganz ohne Umwege seine Seelenverwandte zu finden.

Wie auch Rosmarin erfreut sich übrigens auch Fenchel einer beliebten Anwendung in traditionellen Rezepten der mediterranen Küche und ist zudem eine der wichtigsten Zutaten bei der Herstellung des beliebten mallorquinischen Kräuterlikörs “Hierbas”.

KAMILLE

Bild: Kamille

Mit der Kamille sind wohl die meisten bereits seit ihrer Kindheit vertraut. Unsere Großmütter schwörten bereits auf ihre hervorragende Heilwirkung und lobten sie ob ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten als etwas ganz Besonderes unter den Heilkräutern. Und sie hat sich bis heute als ausgezeichnete Alternative zu Produkten der Pharmaindustrie bewährt.

Ihren Blüten, auf Mallorca reichlich zwischen Juni und Oktober auf den Feldern zu finden und werden gegen eine Vielzahl an Leiden eingesetzt. Als Aufguss lindert sie Magenbeschwerden, Blähungen und Leberleiden. In inhalativer Form schafft sie Abhilfe bei Atemwegserkrankungen. Und gurgeln kann man sie auch, um hartnäckige Erkältungen zu bekämpfen. Und auch damit hat sie sich einen Platz in unserer Hausapotheke verdient. Denn wer meint, Erkältungen gäbe es auf der Sonneninsel nicht, hat sich schwer geirrt. Gerade in den heißen Sommermonaten holen wir sie uns rasch in klimatisierten Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln.

THYMIAN

Bild: Thymian

Und wenn wir schonmal beim Thema Erkältung sind: Auch Thymian fühlt sich in wilder Form auf Mallorca wohl. Mit ihrem würzigen Aroma schafft sich diese Pflanze nicht nur als Gewürz einen bevorzugten Platz im mediterranen Kochtopf, sondern auch hohes Ansehen unter Fans von Heilkräutern. Das ätherische Öl von Thymian zeigt seine Heilkraft insbesondere gegen Husten, Schnupfen und und wirkt schleimlösend bei Beschwerden im Bereich der Atemwege und Nebenhöhlen.

Thymian macht auf Mallorca in den Sommermonaten mit seinen zart lila gefärbten Blüten auf sich aufmerksam.

LORBEER

Bild: Lorbeerbaum

In wild wachsender Form ist Lorbeer auf Mallorca nur noch selten, wie etwa entlang der Hänge der Schlucht ‘Torrent des Pareis’ im Norden der Insel zu finden. Umso mehr ist der oftmals meterhohe, immergrüne Baum in mallorquinischen Gärten zu erspähen. Denn populär ist er unter Mallorquinern dank seiner an ätherischen Ölen reichen Blätter in erster Linie als Gewürzpflanze. Dennoch ist es diese Pflanze es allemal wert, in der Reihe der Heilkräuter erwähnt zu werden.

Die Blätter des Lorbeerbaums sind während der Sommermonate besonders reichhaltig an ätherischen Ölen, weshalb sich die Ernte insbesondere in dieser Zeit empfiehlt. Mittels Destillation wird aus ihnen das aromatische Lorbeerkernöl zur Herstellung von Seifen und Salben gegen Muskelschmerzen verwendet. Die Heilwirkung des Lorbeers, allem voran ihren Komponenten Cineol und Eugenol zum Dank, entfaltet sich in Form einer Infusion besonders gut und findet insbesondere Anwendung bei chronischen und entzündlichen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Asthma und Heuschnupfen.

Aber Lorbeer kann noch mehr: diese Heilpflanze ist ebenfalls dafür bekannt, Sodbrennen vorzubeugen, wirkt appetitanregend und entzündungshemmend.
Zudem wirken ihre Inhaltsstoffe harn- und schweißtreibend ist und fördern somit die Ausscheidung von Flüssigkeiten und Giftstoffen und wird daher auch gerne bei Schlankheitsdiäten verwendet. Gleichzeitig ist die Einnahme von Lorbeer für Menschen mit Kreislaufproblemen, Gicht oder Lebererkrankungen von Vorteil.

Äußerliche Anwendung finden die Inhaltsstoffe des Lorbeers im Übrigen auch in der Behandlung diverser, durch Pilze verursachter Hautkrankheiten sowie bei Blutergüssen, Verbrennungen, Geschwüren, Abszessen oder Akne.

Frische Heilkräuter auf Mallorca kaufen

Selbstverständlich fühlen sich auf Mallorca noch etliche weitere Heilkräuter wohl. Unser Kräutergarten beherbergt über 30 verschiedene davon. Darunter findet sich auch eine duftende Auswahl an Gewürzpflanzen, die frisch zur direkten Verwendung in Küche bereit stehen. Zudem freuen wir uns regelmäßig über den Besuch unserer weisen Kräuterhexe, die während eines Workshops Tipps und Tricks zur Wirkung, Anwendung und Lagerung der wertvollen Pflanzen verrät.

Schau vorbei und erfahre mehr über die Geheimnisse von Mallorcas Heilkräutern!