Die spannende Geschichte von der Rettung unseres geliebten Haus-Stiers Ferdinando
Ferdinando wurde im Sommer 2020 an eine schwere Eisenkette gekettet und ohne Futter oder Wasser aufgefunden. Die Kette war bereits tief in seine Haut eingewachsen. Der örtliche Tierschutzverein ‘Animal Police’ schritt ein und kaufte das Tier frei. Jens, der Geschäftsleiter von Fresopolis entschied, diesen friedliebenden Stier aufzunehmen. So ist Ferdinando zu uns gezogen und zu einem allseits beliebten Mitglied unserer Tierfamilie geworden. Aber der Kampf um ihn war noch nicht ausgestanden.
Es galt, eine bürokratische Hürde zu überwinden. Tiere wie Ferdinando benötigen einen Herkunftsnachweis. Und den gab es nicht. Uns wurde nahegelegt, ihn einzuschläfern. Zum Glück ist uns gemeinsam mit den Behörden eine Lösung eingefallen: Ferdinando wurde als ‘Haustier’ registriert. Er wurde durchgecheckt, geimpft, kastriert und – mit einem Hunde-Chip versehen! So wurde aus Ferdinando der wahrscheinlich einzige “BULLENHUND”, den es gibt.
Wie geht es Ferdinando heute?
Es geht ihm wunderbar. Er hat sein Traumgewicht von rund 1200 kg erreicht. Er genießt jeden Besuch und zeigt – so meinen wir zumindest – durch sein friedliches, besonnenes Naturell auf seine Weise Dankbarkeit. Wenn ihm gerade danach ist, ergötzt er sich daran, unsere Besucher zum Staunen zu bringen, indem er einen Ball beim “Fußballspielen “ in Rekordzeit in Schrott verwandelt. Anderntags bedankt er sich bei Klein und Groß fürs Füttern, indem er ihnen seine rund 30 cm langen Zunge zeigt. Kurz: unser Stier ist ein schönes Beispiel dafür, dass auch die große und “sperrige” Tiere eine sanftmütige Seele haben, die es zu schützen gilt. Und selbstverständlich auch die Fähigkeit, unsere Herzen zu erobern.
Was Ferdinandos Vorbesitzer mit ihm vorhatte, während er ihn unversorgt und angekettet auf einer Weide vor sich hinsiechen ließ, weiß man nicht. Ganz sicherlich war er jedoch nicht für einen Stierkampf auf Mallorca vorgesehen. Andernfalls wäre er, wie es die Tradition empfiehlt, vor seinem Kampf gehegt, gepflegt und vor allem gemästet worden.
Sind Stierkämpfe auf Mallorca eigentlich erlaubt?
Stierkämpfe waren zwischen 2017 und 2019 auf Mallorca verboten. Die balearische Linksregierung hatte im Jahr 2017 ein Tierschutzgesetz verabschiedet, dass dieser vor allem in Südspanien bis heute sehr beliebten Tradition hierzulande den Garaus machen sollte. Denn die Verordnung sah vor, dass der Stier während des Spektakels weder verletzt noch getötet werden dürfen – Regeln, die in Augen von Befürwortern dem traditionell blutigen Spektakel seine Essenz nimmt. Das spanische Verfassungsgericht hob dieses Verbot jedoch im Jahr 2019 wieder auf. Somit sind Stierkämpfe auf Mallorca bis heute (Stand Juli 2022) erlaubt und finden mehrmals jährlich auf der Insel statt.